separationsempfindung


manchmal kann schon ein einzelnes wort befreiend wirken, wenn man es wirken lässt. unser denken besteht ja ganz maßgeblich aus sprache. und die angst aus dem denken. gedanken erzeugen gefühle. es macht einen unterschied, ob man "dieses" gefühl, an dem wir scheitern, als isolation bezeichnet, als phobie, als ego oder als seperationsempfindung. auch wenn jedes dieser worte auf seine art hiflreich sein kann: mehr worte implizieren mehr auswege. der begriff seperationsempfindung ruft einfach zum bewussten bezeugen auf. das, was diese separation betrachtet, bzw empfindet ist selbst nicht separiert. betrachtung überwindet alles. da wo ein spalt zu sein scheint, eine kluft zwischen dir und anderen, ist in wahrheit etwas, in das du dich hinein fühlen kannst, nämlich diese empfindung. durch sie bist du ganz intim mit dem leben verbunden. aber wir vermeiden sie gerne und verleugnen sie noch mehr. durch dieses wegrennen aus der erschlagenden tatsächlichkeit dieser separationsmepfindung geraten wir in die flucht vor den begegnungen, in denen wir die separation am deutlichstem empfinden. in das vermeidungsverhalten. wir können durch dieses verleugnen nicht mehr über uns selbst lachen, wenn wir uns, durch die seperations-empfindung, diese verkrampung als 'awkward' erleben. und so ein lachen hätte das eis schon gebrochen, die empfindung überwunden. steh zu dir, wie du bist, verwirrt, verängstigt, verloren durch sucht nach vermeidung. du brauchst diese wahrheiten um zu begründen, was du tun must, um etwas zu ändern. du kommst nicht ins leben, ohne dir die blöße zu geben.

die vermeidung der erfahrung der eigenen separationsempfindung ist wie eine art angst vor dem sterben, insofern als ganz im leben ankommen wie eine art sterben ist, ein loslassen. den genau da, wo die separation am intensivstem erfahrbar ist, in der begegnung, wird dir stück für stück etwas entrissen, was du für dich behalten wolltest.

solche zusammenhänge wären mir nie aufgefallen, wenn ich auf einen begriff wie phobie beschränkt geblieben wäre. es war eine große weiterentwicklung für mich, als ich entdeckte, dass sich hinter dem begriff psychologie mehr möglichkeiten verbergen, als das ICD-10 mit seinen kategorien und listen aufzeigen kann. unendlich viel mehr. das ICD ist mehr so was wie ein ablenkungsmanöver, wie ein briefkasten für beschwerden, die nie einer lesen wird, irgendwo in der matrix. sei keine ratte im laufrad.

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