Es gibt vielleicht auch objektive Grenzen dafür, wie effizient man mit einen Monolog und einer Tafel überhaupt Verständnis vermitteln kann. Die wenigsten Schüler lernen von den Lehrern. Um von den Lehrern zu lernen, müssen diese Schüler Genies im erraten von Sinnzusammenhängen sein, die vom Lehrer sprachlich nur angedeutet wurden. Nur wenige Schüler sind solche Genies. Viele sind ambitioniert und lernen im voraus. Sie verstehen den Lehrer nur, weil sie schon vorher wissen, was der Lehrer sagen will. Wenige sind unambitioniert, verstehen den Lehrer gar nicht, geben sich wahrscheinlich selbst die schuld und lernen dann im nachhinein, alleine oder mit Hilfe von Kameraden.
Der Lehrer stellt Fragen, vielleicht um Schüler zu testen, vielleicht aber sogar, um zu sehen, ob er verstanden wurde. Er bekommt die korrekten Antworten von den Genies und von den ambitionierten Klassenteilnehmern und kommt dadurch zu der falschen Überzeugung, dass seine monologischen Erklärungen ausreichend Verständnis vermittelt hätten und er geht zur nächsten Lektion über. Wenn er von der Minderheit der weniger ambitionierten Schüler falsche Antworten bekommt, gibt er denen die Schuld und lässt sie zurück.
Was würde passieren, wenn alle Schüler solidarisch darauf bestehen würden, dass der Lehrer einen Sachverhalt lückenlos erklärt? Indem sie nicht im voraus lernen und den Mut aufbringen, den Lehrer auf jede Kleinigkeit, die ihnen dann noch unklar bleibt, sofort und wenn nötig wiederholt hin zu weisen? Die Schüler bekämen einen besseren Unterricht und ein Lehrer bekäme das gute Gefühl, dass seine Leistung wirklich gefragt ist, also auch geschätzt wird.
Of course, if you are fashionably sexist, you can pretend that this is a gender issue and that women ought to learn how to make teachers explain them everything more properly, so that men, who will still be expected, to pretend that they can figure out anything on their own (or rather that they have already done so), are left behind clueless and with bad grades. Fuck men, support women, hail Zeitgeist.
Der objektive Anreiz für das vortäuschen von Genie ist natürlich Kapitalismus, bzw Konkurrenzkampf. Schulen vermitteln ihren Schülern auch direkt, dass diese lernen müssen, sich zu präsentieren. Spätestens, wenn sie Bewerbungen abschicken. Subjektiv ist, wieso man sich entscheidet, sich diesen Spielregeln mitsamt zugehörigen Konsequenzen unter zu orden. Also wenn man sich nicht als perfekt "verkaufen will" braucht man das ja auch nicht, vorausgesetzt, man will auch keinen Job. Welche objektiven Konsequenzen würde es für Männer und Frauen haben, wenn sie sich nicht als kompetenter darstellen wollen, als sie es sind, und wären das die gleichen?
Ps: Wie wäre es, wenn man Schülern in der ersten Klasse erklärt, es ginge bei der Note "Mitarbeit" nicht darum, sich irgendwie als Strebsam und Wissend darzustellen, sondern es würde damit belohnt, wenn man den Unterricht besser macht, in dem man mitteilt, was man alles noch nicht verstanden hat? Das ist natürlich nie so gewesen. Ich kann mich an so eine Mitarbeit nicht erinnern. Mitarbeit hieß immer, den Finger zu heben um die hoffentlich richtigen Antworten zu geben. Nicht um falsche Antworten zu geben und erst recht nicht um dumme Fragen zu stellen. Darum haben seit eh und jeh nur die Genies mitgearbeitet. Und den Lehrer freut es vielleicht, denn er kommt so schneller zur nächsten Lektion. Als ob er davon was hat.
Lehrer können nicht gut erklären. | April 06, 2016 |
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