ich wüsste ja gerne, wie menschen, die sich selbst für dumm halten bzw als in alltäglichen kontexten unfähig erleben, damit umgehen?
wo sie ihr selbstwertgefühl her nehmen? bzw wie sie es schaffen, Intelligenz nicht als eine art hierarchie wahr zu nehmen, in der nach unten hin grundsätzlich, ganz unabhängig von der situation, nur ablehnung erfolgt.
also wenn man sozusagen andere belästigt, automatisch, immer, einfach nur, weil man in vielen situationen so ist, wie man ist. langsam, behindert, hilfsbedürftig, etc.
wie kann man da zu der einstellung kommen, dass man in jedem fall das recht hat, für die eigenen belange einzustehen, andere mit der eigenen existenz zu nerven? oder, wenn die unfähigkeit situationsgebunden ist, wie kann man es wagen, sich solchen situationen zu stellen?
wenn man zb einfach nur nach dem weg fragt, ist ja objektiv betrachtet nicht wichtig, ob man intelligent ist. also man kann kaum zu dumm sein, um eine frage zu stellen. außer wenn man die lokale sprache nicht gelernt hat. oder wenn man die antwort erst beim dritten mal versteht oder sich merken kann, aber das wäre ja vielleicht ein arg extremes beispiel und selbst wenn, man muss es sich ja nicht anmerken lassen und könnte einfach drei verschiedene leute fragen, nach jeder straßenecke jemand anderen. obwohl in der situation intelligenz also objektiv kaum von belang ist, könnte man ja subjektiv ahnen, dass die personen, die man fragt, sich belästigt fühlen, weil man etwas nicht weiß, was man vielleicht auch wissen könnte, wenn man signifikant schlauer wäre und zb mit einem einzigem blick auf eine stadtkarte sich die selbe einprägen könnte, so dass man auf jede fremde stadt gut vorbereitet ist.
die frage ist wahrscheinlich falsch gestellt. die frage ist nicht, wie man zu selbstbewusstsein kommt, sondern warum man seine rechte in frage stellt. ansonsten wäre man von haus aus einfach sorglos selbstgerecht.
es gibt 16 intelligenzformen (die auch als kognitive typen bezeichnet werden) und weil das keiner weiß, kann sich jeder selbst für ein genie halten, weil er ja sachverhalte erkennt, die nur ganz wenige menschen im vollem umfang genau so sehen können, nämlich jene, die die selbe intelligenzform haben, wie er selbst und außerdem eine ähnliche persönliche reife.
gleichzeitig steht es jedem frei, sich für einen idioten zu halten, falls ihm einmal auffällt, dass es 15 intelligenzformen gibt, denen er nicht ganz folgen kann. diese entdeckung liegt besonders dann nahe, wenn man eine intelligenzform hat, die statistisch eher etwas selten ist, so dass man selten jemanden trifft, den man selbst total gut versteht und der einem auch die eigene betrachtungsweise bestätigt. man trifft dann immer nur die anderen, die man nicht versteht. und die haben die ganze kultur gestaltet, also versteht man quasi die ganze kultur nicht und fühlt sich wie auf dem falschem planeten.
ich habe mich die ersten 20 jahre meines lebens für dumm (und verrückt) gehalten, weil mir die gesellschaft und schule ausnahmslos dieses bild von mir selbst vermittelt hat. ich habe es nie geschafft, mit diesem selbstbild auf eigenen beinen zu stehen, für mich einzustehen, mir einen platz in der welt der anderen zu erobern, beruflich und so.
danach kam ich ins internet, wo ich ein ganz anderes feedback bekam und andere erfahrungen machte, als vorher. ich hab mich dann also nicht mehr für dumm (und verrückt) gehalten. dadurch wurde es etwas einfacher für mich, mich anderen menschen zu zu muten, etwas zu fordern. ich wusste nun, ich habe was, das ich zurück geben kann. ob die das brauchen, oder nicht.
aber das funktioniert nur in bestimmten situationen, wo es irgend wie darauf ankommt, wer ich bin und was ich kann. alle anderen situationen habe ich einfach komplett vermieden und wenn ich mal aus versehen in so eine situation komme, fühle ich mich gleich wieder so grundlegend abgelehnt und ausgeschlossen wie früher und manchmal kommt das fast so überraschend wie man sich den switch einer multiplen persönlichkeit vorstellt.
mein urgefühl "Dumme müssen draußen bleiben!" kommt daher: ich bin meinem vater einfach nur lästig, er ist ungeduldig mit mir und zornig dass er verantwortung für mich tragen muss, stellt die selbe aber nicht einfach in frage (bzw er lässt mich nicht einfach in ruhe ich selbst sein), sondern wendet diesen zorn auf mich an, in der art und weise, wie er "verantwortung" übernimmt, in dem er mich nämlich korrigiert, zu seiner handpuppe erziehen möchte, wie er sich auch selbst "erzieht", zu etwas, das ich nicht sein kann, weil meine intelligenzform mit seiner genau null gemeinsamkeiten hat - denn ich komme ganz nach meiner mutter, die er ganz ähnlich behandelt, die aber anders darauf reagiert.
ich muss also draußen bleiben, weil ich "drinnen" von seiner kritischen stimme überfallen werden würde.
die schande, im unrecht zu sein | April 05, 2016 |
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