durch jede identität bin ich automatisch mein eigener größter feind.
habe geträumt. ein albtraum. schreibe ein post in einem SP forum, weiß mit schwarzen buchstaben. jemand schreibt darauf hin zwei beiträge, in denen er mich bitterböse kritisiert, wobei er mich bloß für die anderen leser beschreibt und mich nicht direkt anredet. den inhalt seiner posts finde ich so unerträglich, dass ich sie gar nicht ganz durchlesen kann, ich wache mit überdosis cortisol im blut auf ...
ich wäre gern wie teal swan, würde der welt gern zeigen, wie verrückt sie ist, mich in dem gefühl wähnen, dass in mir ein teil ist, der menschliche verrücktheit, auch meine eigene, transzendiert und dass ich, als dieser teil, somit im recht bin und am liebsten wäre mir, wenn die anderen mir dankbar dafür wären, dass ich sehen kann, wie sehr sie im unrecht sind, denn ich zeige ihnen ja den weg ins recht, wo jeder hin möchte, wo man eins mit sich sein kann, also tue ich ihnen einen gefallen.
aber in mir ist anscheinend eine stimme, die es genau anders herum sieht. dass nur ich im unrecht bin und die anderen genau richtig. das ist ihre stimme, sie repräsentiert ihre wahrnehmung oder ihr wunschdenken. sie sagt, das meine kritik an den anderen bloß eine erfindung von mir sei, eine bösartige unterstellung und ein größenwahn, insofern ich mir selbst glaube. dass ich den anderen nicht wirklich helfen wolle, sondern ihnen bloß schaden wolle, durch das, was ich ihnen über sich einreden will. denn sie erleben es ja als schaden, wenn ich sie auf etwas aufmerksam mache bzw ihnen etwas einrede, mit dem sie uneins sind.
diese beiden stimmen sind scheinbar eine automatische dualität. sie bringen sich gegenseitig in die existenz, ganz ungeachtet vom inhalt ihrer positionen, der vielleicht austauschbar ist.
man findet so eine dualität in jeder zweiten diskussion im internet. zb fast immer, wenn sich zwei menschen über politik in die haare bekommen.
ich glaube, die andere stimme sei völlig im unrecht und dass ich beweise dafür habe. aber der andere weiß nicht, dass ich im recht und er im unrecht ist. seine meinung repräsentiert also, wie ich von anderen wirklich wahrgenommen werde, selbst wenn ich im recht sein sollte und selbst wenn es war ist oder wäre, das ich nur helfen will. also kann ich nicht helfen, weil ich meine wahrheit nicht vermitteln kann, denn sie wird nicht verstanden. und ich wirke somit objektiv nicht konstruktiv sondern bringe im anderen nur totale selbstzweifel und angst auf, die den anderen bloß bedrohen und tiefer in den wiederstand gegen den sachverhalt treiben, den ich aufzeigen will. und dafür kann mir der andere nie dankbar sein.
und er erlebt mich im grunde so, wie ich immer meinen vater erlebte, wenn der meint, meine fehler erkannt zu haben und sie mir einreden will. er begegnet mir in folge so, wich ich meinem vater begegnete. mit großen zorn, mit unterstellung von verrücktheit und bisweilen von bösartigsten absichten.
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"I have found over the years of working with people, even people who have had very deep and profound awakenings, that most people have a fear of being truthful, of really being honest—not only with others, but with themselves as well. Of course, the core of this fear is that most people know intuitively that if they were actually totally truthful and totally sincere and honest, they would no longer be able to control anybody."
~ Adyashanti
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ich denke, mein bedürfnis, wie teal swan zu sein, ist ein versuch zu überleben, in dem ich eine gewisse kontrolle erlange. ich kann irgendwie nicht erkennen, was ich da eigentlich kontrolliere... ich sehe auf anhieb höchstens, dass ich die versuche der anderen, mich zu kontrollieren, vereitle. ich erlebe mich als fremd bestimmt, also kontrolliert, wenn ich in ihrer projektion von wirklichkeit leben muss und keine eigene haben darf. wenn es umgekehrt ist, bin ich frei, das heißt ich erlebe mich innerlich ohne zwiespalt, worauf es mir eigentlich ankommt. dass sie dann vielleicht in meiner projektion leben müssten und ich sie damit kontrolliere ist an und für sich nur ein unbeabsichtigter nebeneffekt. aber sie würden mir sicher unterstellen, dass ich es mit absicht tue. sie erleben es aus der ersten person perspektive. ihnen wird in form von der fremden wirklichkeit ein fremder wille aufgezwungen. dass muss sich ja nach absicht anfühlen. das weltbild ist wie ein wald aus straßenschildern. sie wollen ja nur beschreiben, was ist. also das hier ist eine einbahnstraße namens so und so. und jenes ist eine vorfahrtstraße. sie werden aber wie anweisungen aufgefasst, weil die straßen nur auf eine art befahrbar sind.
ps: "wie teal swan sein" bedeutet für mich, dass
ich gerne meinen lebensunerhalt damit verdienen würde, sachverhalte, die
ich subjektiv einsehen kann, aus zu mahlen. weil ich das am liebsten mache. was halt voraussetzen würde, dass meine bilder für andere von wert sind. ist klar, dass ich dafür nicht die selbe begabung habe, wie teal ich bin viel zu stümperhaft. es bedeutet nicht, dass ich INFJ sein möchte. meine bilder sind andere. sie fokussiert mehr auf intention und motivation. ich mehr auf organische struktur und kontext.
folerkammer dualität. | April 05, 2016 |
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