Abhängigkeitstheorie

diese theorie habe ich aus dritter hand , sie ist möglicherweise von mir um-interpretiert. das original liegt mir gar nicht vor und die quelle der englischen sätze ist mir auch unbekannt.

los gehts

  • wenn man in blockierte sub-persönlichkeiten hineingefallen ist fühlt man sich abhängig, was sich auch als bedrängnis äußern kann, in jedem fall ist man nicht zufrieden mit der gegenwart und somit abhängig von einer veränderung der situation.
  • wenn man frei ist, dann ist man frei - freiheit äußert sich darin, dass man gewissermaßen überfließt. man will nur etwas zur welt beitragen.



im folgendem gehe ich zunächst davon aus, dass man korrekt einschätzen kann, wie es um die momentane freiheit des partners steht.

aus zwei partnern mit jeweils zwei variablen ergeben sich vier möglichkeiten
  1. wenn man selbst gefallen ist und der partner ist frei, dann fühlt man sich bedürftiger als man glaubt, sein zu dürfen.
    "I want to be completely emotionally intimate with others, but I often find that others are reluctant to get as close as I would like. I am uncomfortable being without close relationships, but I sometimes worry that others don't value me as much as I value them."


  2. wenn man gefallen ist und der partner ebenso, dann ist man ängstlich und vermeidend.
    "I am somewhat uncomfortable getting close to others. I want emotionally close relationships, but I find it difficult to trust others completely, or to depend on them. I sometimes worry that I will be hurt if I allow myself to become too close to others."


  3. wenn man selbst relativ frei ist, und der partner gefallen ist, dann fühlt man sich wohl-möglich in der eigenen freiheit bedroht und wird geizig und damit verliert man seine freiheit wohl-möglich auch gleich wieder.
    "I am comfortable without close emotional relationships. It is very important to me to feel independent and self-sufficient, and I prefer not to depend on others or have others depend on me."


  4. wenn man frei ist und der partner ebenso, dann kann man eine unbesorgte beziehung haben:
    "It is relatively easy for me to become emotionally close to others. I am comfortable depending on others and having others depend on me. I don't worry about being alone or having others not accept me."

das ganze wird unendlich viel komplizierter, wenn man durch die subjektivität von blockierten, früher konditionierten, persönlichkeits-anteilen eine falsche wahrnehmung davon bekommt, wie es sich um den partner verhält. das ist besonders wahrscheinlich, wenn man noch nie frei war. dann erkennt man die projektionen wahrscheinlich nicht.

zum beispiel erwischte ich mich beim versuch, meinem partner angesichts einer liebesbekundung zu unterstellen, dass er unfrei sei und mich idealisiere, sprich, mich als besonders frei und nur darum als liebenswert wahrnehmen würde, woraus sich für ihn die situation 1 ergeben hätte, in der er so sehr von mir abhängig wäre, dass ich mich davor in acht nehmen sollte.

sprich, ich wähnte mich in situation 3 und verhielt mich etwa wie in der dort zitierten aussage. obwohl ich in wahrheit ganz unfrei war und der partner viel freier als ich glaubte. ich vermied es durch die projektion also, mich in meiner tatsächlichen situation zu befinden, welche der 1 entspräche. jedoch gelang es mir so auch tatsächlich, mich nicht so zu verhalten, wie es aus dem zitat der 1 abzuleiten wäre.

sobald ich die projektion erkannte, war ich aber nicht in der eins, denn ich war durch die erkenntnis befreit. so war ich also in situation 4.

diese beschriebene projektion entsprach in dem moment etwa einer enneagram zwei, was für mich kein typisches muster ist. ich verbringe mein leben in beziehung mit der gesellschaft und fiktiven freundinnen hauptsächlich in den rolle 1 und 2, abhängig vom gegenüber. die 3. beinhaltet nicht nur die behauptung der enneagram zwei ("du bist unfrei und bedürftig") sondern auch das schizoide muster ("gut, du bist vielleicht halbwegs frei aber ich noch viel unabhängiger"). sprich ich bin kein echter schizo. nur ein halber. aber kann ja noch werden, lol.

ich kann jetzt nicht alle theoretisch möglichen projektionen durchdenken, die mit diesem modell erfassbar sind. reicht ja auch, wenn man das modell auf die gegenwärtige eigene situation anwendet und es einem klarheit verschafft.

als faustregel gilt meiner meinung nach, dass ein "first tier" mensch niemals frei ist. als first tier bezeichnet man die ersten 5 entwicklungstufen (siehe wilber). wobei ich vielleicht die macht der liebe unterschätze. allerdings ist diese theorie auch nicht nur für enge beziehungen geeignet, sondern sogar für allgemeine beziehungen: ich/gesellschaft). Ein first tier mensch, der sich "selbstsicher" fühlt, dh sich unabhängig rühmt, wie sich das für sogenannte gesunde menschen gehört, belügt sich immer selbst und projiziert in folge entweder, dass andere genauso frei seien, oder dass sie viel unfreier sein. das ist dann mindestens der stoff aus dem ein enneagram typ bestehen könnte. natürlich kann so eine projektion immer von fakten überschrieben werden, sprich davon wie sich das gegenüber demonstriert. möglicherweise übertrumpft der tatsächliche freie menschen den gefaket freien menschen derartig, dass dieser sich ausnahmsweise mal unfrei erlebt, also nicht in 3 sondern in 1.


ps: er der partner ist ein geschlechtsneutraler ausdruck

4 Kommentare:

  1. Danke, dass ich das lesen durfte.
    Eine meinen Körperzellen innewohnende Intelligenz ruft mir zu: Hier ist Wahrheit!

    LG/Wandelrose

    AntwortenLöschen
  2. "sobald ich die projektion erkannte, war ich aber nicht in der eins, denn ich war durch die erkenntnis befreit. so war ich also in situation 4."

    Bin auch grad in Situation 1. Wie komm ich jetzt durch die erkenntnis in die 4?

    jonez

    AntwortenLöschen
  3. mir gelingt grad kein rechter zugang zu der problematik, sry. an die eigene situation, die ich da erwähnte, kann ich mich nicht mehr erinnern. was im einzelnen alles unfrei machen kann, ist von dieser theorie gar nicht abgedeckt. sie ist nur deskriptiv und bietet wenig hilfestellung. allgemein gillt vielleicht, dass man sich immer irgendwo entschieden hat, 'unfrei' zu werden, in dem man sich sozusagen verkauft hat. als bedingung aufgestellt hat, dass etwas irgendwie verlaufen muss, dass man irgend eine situation erhalten muss und man sich dafür irgendwie verbiegen muss. und mit der idee, dass es sich da wirklich um ein "müssen" handelt, dissoziert man die motivation. oder so ...

    AntwortenLöschen
  4. danke für die schnelle antwort!
    jonez

    AntwortenLöschen

diesen Blog als Rss Feed oder per e-mail abonnieren